Das Injektionsverfahren und seine Methoden
Die Wand in der Wohnung oder die Wand im Haus ist feucht. Schnell kann der Feuchte der Befall der Wand mit Schimmelpilzen folgen. Es gilt, die Ursache für die Nässe des Mauerwerks schnellstmöglich zu finden und zu beheben.
Eine der häufigsten Ursachen für nasse Wände ist vom Erdreich aufsteigendes Wasser. Das Grundwasser drückt permanent in das Mauerwerk oder Sickerwasser staut sich bei Regen an und wässert das Mauerwerk. Ist das Mauerwerk dann im Erdboden nur mangelhaft abgedichtet, wird fortwährend zu viel Wasser im Inneren der Wand nach oben transportiert. Die Wand kann nicht austrocknen und deren Feuchtigkeit nimmt stetig zu. Um diesen Mangel zu beheben und gleichzeitig das Mauerwerk wieder trocken zu legen, bietet sich als einfachste und effizienteste Lösung das Injektionsverfahren an. Grundprinzip des Injektionsverfahrens, wie es bei der Mauertrockenlegung Klein angewandt wird, ist, dass eine Abdichtflüssigkeit oder Abdichtmasse über Bohrungen in das Mauerwerk eingebracht wird, umso die Poren im Mauerwerk zu verschließen. Die Abdichtflüssigkeit bzw. Abdichtmasse lagert sich im Kapillarsystem der verbauten Baustoffe ab, verengt dieses und baut so eine Horizontalabdichtung gegenüber aufsteigendem Wasser auf. Das Mauerwerk nimmt nun weniger Feuchtigkeit auf, wenn es im Erdreich mit Wasser direkt in Berührung kommt. Der Wassertransport nach oben ist im Inneren des Mauerwerks durch eine Horizontalsperre unterbrochen.
Die Methoden für das Injektionsverfahren richten sich nach dem zu verarbeitenden Baustoff. Bei einer Abdichtflüssigkeit finden die drucklose Injektion (die Abdichtflüssigkeit fließt in das Mauerwerk ein) oder die Niederdruck-Injektion (Einspritzen der Abdichtflüssigkeit in das Mauerwerk mittels Druck von 5 bar) Anwendung. Die drucklose Injektion ist das mit geringstem Aufwand verbundene Injektionsverfahren. Rund 10 cm über dem Boden werden in einem Abstand von 5 cm zwei Reihen Bohrlöcher gesetzt. Mittels Injektionstrichter fließt die Abdichtflüssigkeit in das Mauerwerk ein. Spätestens nach 14 Tagen ist im Mauerwerk eine Horizontalabdichtung gegenüber aufsteigendem Wasser hergestellt. Die Niederdruck-Injektion ist das effektivste Injektionsverfahren. Während bei der drucklosen Injektion das Wasser im Mauerwerk mittels Schwerkraft verdrängt wird, presst ein Druck von 5 bar die Abdichtflüssigkeit in das Mauerwerk hinein. Eine besonders hohe Anzahl an Poren kann so im Mauerwerk abgedichtet werden. Sofern als Abdichtmasse ein fester Baustoff (Paraffin, Wachse, Kunststoffe) zu verarbeiten ist, findet die Wärme-Injektion Anwendung. Um die Poren im Mauerwerk mit der festen Abdichtmasse verschließen zu können, wird die Abdichtmasse oder das Mauerwerk aufgeheizt. Feste Abdichtmassen weisen eine besonders geringe Kapillarität auf und kommen bei Mauern aus hartgebrannten Ziegelsteinen sowie Beton zum Einsatz. Flüssige Abdichtmittel hingegen werden bei Mauern aus leichtgebrannten Ziegelsteinen, Porenbeton und Kalksandsteinen verwendet. Nochmals zu betonen ist, dass mit dem Injektionsverfahren ausschließlich der Weitertransport von Wasser im Inneren des Mauerwerks unterbunden wird. Die Ursache für das feuchte Mauerwerk besteht weiterhin.